Eine Methode der korrektiven Körperarbeit
Rudolf von Laban (1879-1958) forschte auf dem Gebiet der Körpersprache im Alltag, Tanz und Theater. Er entwickelte eine Bewegungsanalyse und eine Bewegungssprache, mit der er jede Bewegung beschreibbar machen konnte und so ihrer Expressivität nachvollziehbar machen konnte.
Irmgard Bartenieff (1900-1981) war seine Schülerin und hat Labans Arbeit in Ihre Tätigkeit als Physio-/Tanz-/und Bewegungstherapeutin integriert, weiterentwickelt und vertieft.
Mit den Bartenieff Fundamentale werden grundlegende Bewegungsabläufe und Bewegungsprinzipien beschrieben, die auf neurophysiologischen Zusammenhängen basieren und den Menschen in seiner Ganzheit erfassen.
Im Vordergrund steht die Bewusstwerdung der Bewegung in ihrer Phrasierung: Der Beginn und die Fortentwicklung einer Bewegung wird erforscht, so dass die energetisch effektivste Möglichkeit für den Moment gefunden wird. Getragen wird die Bewegung durch den Atem und die innere Verbundenheit der tiefen myofaszialen Strukturen.
Was mich an dieser Methode fasziniert ist, dass die Beziehung zwischen Bewegung und Ausdruck eine entscheidende Rolle spielt. Somit geht es nicht um Korrektur im Sinne von „richtig/falsch“ wie in vielen anderen Methoden, sondern um Wahlmöglichkeiten, um Ausdrucksmöglichkeiten, um Individualität.
„Die erstaunliche Struktur unseres Körpers und die enorme Anzahl von Handlungen, die er auszuführen vermag, gehören zu den größten Wundern des Lebens. Jede Bewegungsphase, jede noch so kleine Gewichtsverlagerung jede einzelne Geste eines beliebigen Körperteils enthüllt etwas von unserem Inneren.“
Rudolf von Laban aus Die Kunst der Bewegung