Zeigt her Eure Füße

Seit 2007 trage ich fast ausschließlich Zehenschuhe (ausser im Winter). Seit dem habe ich schon viele erstaunte Blicke geerntet und das eine oder andere nette Gespräch, mit mir unbekannten Menschen, auf der Strasse spontan geführt.
Dabei erstaunt mich immer wieder, dass barfuß gehen als merkwürdig oder belustigend angesehen wird.
Es ist doch einfach nur gesund.

Durch die dünne aber schützende Sohle gehen meine Füße nicht nur, sondern ich spüre sehr genau was unter mir alles so los ist. Wie sich die Temperatur verändert, wenn ich z.B. von Beton auf Waldboden wechsele oder ob der Asphalt Rillen oder Noppen hat. Ich fühle sofort ob es rutschig, matschig oder uneben ist, weich oder hart. So melden meine Füße „was da unten so los ist“ und das ist ein enormer Vorteil, um im Gleichgewicht zu sein.
Auch passe ich meine Gangart, also wie ich auftrete und abrolle, dem Untergrund an. Das passiert mittlerweile für mich wie von selbst, hingucken ist nicht mehr notwendig. So werden die Muskeln in meinen Beinen ständig unterschiedlich genutzt, weil ich mal mit der Ferse aufsetze oder, wenn es z.B. glatt oder steinig ist, mit dem Vorfuß auftrete.
Die meisten Füße sind in festen Schuhen, die auch meistens eng und starr sind, eingesperrt. (Von Absätzen fange ich jetzt erst gar nicht an). Das hat Auswirkungen auf den Rest des Körpers:
All das, was die Füße nicht organisieren können in ihrem Fußknast, wird weiter oben im Körper kompensiert. Andere Gelenke und Muskeln müssen die Aufgaben der Fußgelenke und -muskeln übernehmen. Das spürt die Eine später in der Hüfte und der Andere in der Schulter …
Oder stellen Sie sich vor, dass Ihre Hände in engen und starren Fäustlingen stecken. Was können Sie dann alles nicht mehr so einfach machen? Füße und Hände sind von ihrem Aufbau fast identisch ! Denken Sie doch mal drüber nach.