Kommt Bewusstsein aus dem Meer?

Stellt Euch vor Ihr hättet 9 Gehirne und 3 Herzen, Ihr könntet keine Farben sehen
aber Eure eigene Hautfarbe sekundenschnell verändern … .
Schon lange Zeit faszinieren mich Oktopoden, besonders Kraken, die all das können.
Diese Woche fand ich in der Mediathek von 3Sat unter Scobel den Beitrag „Rätselhaftes Bewusstsein“.
Hier wird der Frage nachgegangen, ob das Bewusstsein auf dem Meer kommt – und: was Bewusstsein ist.

Ist „empfinden“ schon bewusst sein – oder nicht?
Ist Unterbewusstsein das, was wir nicht empfinden?
Können wir Schmerzen als Vor-Form von Bewusstsein definieren?
Natürlich applaudiere ich, wenn ich Frau Boetius (u.a. Professorin für Geomikrobiologie)
sagen höre: „Die Grundlage war Bewegung.“
Seht Euch selbst an, was Sie und die weiteren Gesprächspartner dazu sagen.

Was nutzen wir physisch, um bewusst zu sein ? Um uns unserer bewusst zu sein?
Was ist Körperbewusstsein, von dem ich in Triplemove ständig rede?

Ich bin der Meinung, dass für Bewegung per se kein Nervensystem notwendig ist.
Aber um Bewegung zu spüren, sie zu empfinden und sie in Worte zu fassen sind
komplexere Synergien notwendig.
Wir sind ein plastisches Nervensystem, das über (Ver-)Frombarkeit komplexe Fähigkeiten
möglich macht.
Sich Zeit und Raum nehmen, Bewegungen in und durch den Körper zu spüren… aufzugreifen
… in den Qualitäten zu verändern … das reguliert uns und bietet als Folge unzählige
Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Das ist auch Triplemove. Mal anders beschrieben.


Eines meiner Lieblingsgedichte

Der Panther

Sein Blick ist vom Vorübergehen der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz der Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -.
Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke 1903 in Paris